Tennis-Club Rot-Weiß Steinheim e.V.
Sportland.NRW

Szigetszentmiklós

Am 29. August 2013, ein Donnerstag, bekamen wir Besuch aus Ungarn. Aus Szigetszentmiklós, einer Partnerstadt unserer Heimatstadt.

Wir, das sind die Tennisvereine, bzw. Tennis Clubs der Stadt Steinheim;

TC Teutoburger Wald Sandebeck e. V.
SV 1930 Bergheim e. V. T A
Tennis Club Rot-Weiß Steinheim e. V.

Eine Delegation unsererseits war ein Jahr zuvor zu Besuch beim Tennisvereins SZATELIT in Szigetszentmiklós, eine wunderschöne Zeit.

Ende August waren unsere Tennisfreunde aus Ungarn bereits das 2. Mal bei uns. Anfang 2011 suchten sie Kontakt und eine sportliche Herausforderung. Wir waren rein sportlich gesehen noch etwas überfordert. Die Begegnung auf menschlicher Ebene war so erfreulich, dass eine Freundschaft begann, welche nun schon eine Zeit Bestand hat. Nebenbei bemerkt haben sich auf Grund der SZATELIT Initiative die Sandebecker, Bergheimer und Steinheimer noch einmal neu kennengelernt, was unserem gemeinsamen Erleben enorm viel Positives abgewinnt.

John Meyer und Heinz-Werner Schlicht holten unsere Gäste, 15 an der Zahl, darunter auch István Papp, der offizielle Vertreter von Szigetszentmiklós, welcher schon häufiger in Steinheim weilte, ab vom Flughafen in Düsseldorf. Der Verkehrsfluss war ungewöhnlich zügig, so dass John und Heinz-Werner noch einen Schlenker zu den Externsteinen fahren konnten, denn im Bergheimer Pfarr-Gemeinderaum erwarteten wir die Gäste noch nicht so früh.

Nach der Begrüßung mit vielen Umarmungen, Grußworten, Kaffee, Tee und Kuchen wurden Gastgeber für die Gäste zugeordnet. Viel Zeit blieb nicht mehr, denn schon bald rollte ein Reisebus ab Bahnhof über Bergheim Richtung Ottbergen. Unser Ziel war die Brauerei und der Brauerei-Ausschank. So entlegen wie mir Ottbergen vorkommt scheint es nicht zu sein, schließlich haben Judit und János den Weg dorthin gefunden. Die beiden sind mit dem Auto angereist und konnten erst in Ottbergen die Gäste vervollständigen. Die alte Dorfstruktur und der Ausschank in alten Stallungen hat Eindruck gemacht, nicht nur auf die Gäste, auch manch Gastgeber oder Mitgereister war das 1. Mal in Ottbergen in der Alten Tenne.

Offiziell wurde es tagsdarauf am Freitag.

Gleich morgens im Rathaussaal. Der Vertreter des Bürgermeisters in der Verwaltung, Herr Senneka, stellte uns und unseren Gästen die Stadt Steinheim mit den Dörfern mittels einer Powerpoint Präsentation vor. Im Anschluss daran ein Pressetermin vor der Pfarrkirche St. Marien.

Kantor Ludwig Wegesin, ein Steinheimer in seinen Grundfesten, kam uns zu Ehren aus Billerbeck bei Münster. Ludwig erklärte uns allen die Orgel in St. Marien und gab ein kleines Konzert. Hierzu versammelten sich alle im Mittelschiff der Kirche. Eine halbe Stunde der Entspannung und des Zuhörens folgte.

Während der folgenden Tage bekam ich beinahe von jedem ein Feedback zu dem Konzert. Diejenigen, die sich ein wenig mit Orgelmusik auskennen, waren vom Können Ludwig Wegesins sehr begeistert. Insbesondere gefiel auch seine eigene Improvisation, welche den Schlusspunkt des Konzertes setzte. Wer bislang noch nie über Orgelmusik nachgedacht hatte, oder auch nie ernsthaft in Erwägung zog diese zu hören, zeigte sich sichtlich geläutert.

Bevor sich dieser Freitag auf den Bergheimer Tennisplätzen fortsetzte, anfänglich bei einem gemeinsamen Mittagessen, machten wir uns auf den Weg zur Vereinigten Volksbank. Dort hatte am Tag der Ankunft eine Bilderausstellung begonnen.

Jutta Strato, welche Mit-Initiatorin und Mit-Ausstellerin war, führte uns und unsere Gäste.

Das Foto zeigt Jutta zusammen mit György Baranyi, welcher simultan übersetzte, vor einer Arbeit von Ria Franke-Heer: Der Schützenumzug.

Jutta erklärte etwas zu unserem Schützenwesen und woraus die Schmiedearbeiten gefertigt wurden, dass Form, Ausdruck und Größe nicht unbedingt Zufall sind sondern wahre Personen karikieren.

Für die Ausstellung nahmen wir uns etwas Zeit. Tennisfreund Werner Lödige von der Vereinigten Volksbank und auch Paul Löneke jun., vom Vorstand der Vereinigten Volksbank, begrüßten uns. Heinz-Werner Schlicht, früher von der Bank gegenüber, der Sparkasse, genoss es mit den alten "Kollegen" zu plaudern, die ihre Köpfe aus ihren Büros streckten oder zufällig einen Weg suchten - von etwas Neugier angezogen, denn leise waren die Ungarn und auch wir nicht.

Nach dem Mittagessen in Bergheim wurde es dann endlich sportlich.

Jedoch bedurfte das Programm, das sich vornehmlich Brigitte Seelig mit ihren Bergheimern ausgedacht hatte, zunächst einiger Erklärungen.

Neben Bogenschießen, Luftgewehrschießen und Tischtennis gab es auch Übungen auf dem Tennisplatz. In gelosten Gruppen zogen die Teilnehmer los und sammelten Punkte.

Schließlich endete der Tag in gemütlicher Runde bei gutem Essen, Wein, Bier, Musik und Gesang. Ich weiß gar nicht mehr, wer einen Kanon angestimmt hat; Bruder Jakob oder so ähnlich.

Während die Sandebecker mit den Bergheimern den Freitag ausgerichtet haben, lag es nun an den Steinheimern den Samstag zu bestreiten.

Es war der Turnier Tag. Wenn bislang der Spaß im Vordergrund stand, wurde es nun ernst. So manch Spielerin oder Spieler aus beiden Lagern kamen erst sehr verspätet zur Anlage - war es doch eine kurze Nacht. Damit das Turnier nicht wieder, wie 2011, in einem Debakel endet, half uns unser Mitglied Lucas Ernst aus. Lucas, der für einen Paderborner Club spielt, bot gegen Tamás ein mehr als ansehnliches Spiel, welches er auch für sich endschied.

Als dann auch das 2. Einzel auf dem Center Court zu kippen drohte, machte manch ein ungarischer Tennisfreund ein nachdenkliches Gesicht.

Im diesem 2. Einzel traf Freddy Tralls auf den unwahrscheinlich stark spielenden Attila Kovács. Irgendwann drehte Freddy das Spiel und verließ als Sieger den Platz.

Insgesamt wurden nahezu 30 Partien ausgespielt, Herren- und Dameneinzel, Damen- und Herrendoppel sowie auch gemischte Doppel. Gut besucht war die Tennisanlage des TC Rot-Weiß. Unsere Jugendspieler nutzten die Chance des Spiels und der Kommunikation.

Bis zum frühen Abend wurden Punkte ausgespielt. Bei den Damen hatten die Ungarinnen die Nase leicht vorn, brachten sie mit Diana und Vivien eine enorme Verstärkung mit. Bei den Herren waren es diesmal wir, die mehr Punkte gesammelt hatten. Die Doppel und Mixed verliefen eher ausgeglichen, so dass zum Schluss nur noch die Turnierleitung, Ingo, das Endergebnis wusste.

Der Grill war schon längst in Glut, die lange Tafel gedeckt und das Beilagen- und Salatbuffet aufgebaut als sich alle geduscht, gefönt und gerichtet versammelten. Die Bekanntgabe des Ergebnisses erfolgte mit einigen kurzen Reden und der Überreichung der Gastgebergeschenke. Die Gäste aus Szigetszentmiklós, vom Tennisclub Szatelit, hatten einen hauchdünnen Vorsprung, so dass Ingo das Ergebnis als eigentliches Remis werten wollte, aber ein guter Gastgeber nimmt es bekanntlich sportlich.

Sehr erstaunt waren alle, als István Papp zum Schluss das Wort ergriff. Erst dachte ich, dass es ihm zu lange dauert, er mächtig Appetit hat und den kleinen offiziellen Teil beenden wollte, schließlich waren mittlerweile auch schon die 4 guten Bekannten aus dem Querbeet-Orchester eingetroffen. Doch István war es wichtig allen sagen zu können, dass er die uns nicht nur als Freunde sieht. Er meinte, dass wir schon zur Familie gehören.

Diese Wertschätzung uns gegenüber macht mich demütig und auch ein wenig stolz. Wer István Papp kennengelernt hat, weiß, dass er nicht derjenige ist, der irgendetwas nur so sagt. Leider fehlte an dem Abend jemand der Fotos gemacht hat. Die Tafel blieb unter den Wärmestrahlern draußen lange besetzt. Die Musiker gaben ihr Bestes, es wurde getanzt und gesungen.

Ein gemeinsames Frühstück organisierten die Bergheimer Damen in Nieheim, bei Altenmüllers auf dem Saal. Hier trafen sich alle wieder und schlenderten dann zu den Nieheimer Holztagen.

Irgendwann jedoch wurde es Zeit für den Abschied.In Paderborn dann auf Gleis 3 noch einmal.

Ein intensives Wochenende an das ich mich oft und gern erinnere.

Es ist wirklich schön, zusammen zu sein mit den Freunden aus den Tennisclubs Szatelit, Sandebeck, Bergheim und Steinheim.

Vielen Dank an alle.

Olaf Strato, 2013

Tennisturnier mit Gästen unserer Partnerstadt aus Ungarn

8.-10.9.2011 - Steinheim

Auf der Homepage eines Geschäftsfreundes habe ich folgendes gelesen:

"Until you dream, there isn't a mold.
Until you speak, there isn't a promise.
And until you move, there isn't a path."

Aus welchem spirituellen Hintergrund dieses entstammt weiß ich gar nicht, jedenfalls benutzte ich

"Until you move, there isn't a path.",

um mich bei Joszef Papp, dem Präsidenten des Tennis Club Szatelit, zu bedanken.

Unsere ungarischen Freunde bewegten sich (to move - bewegen) und fragten an ob sie denn kommen dürften. John Meier (Vorsitzender Bergheim) und Heinz-Werner Schlicht (Vorsitzender Sandebeck) stimmen mir zu, dass wir das in Hundert Jahren nicht zustande bekommen hätte - sich bewegen. So bereiten uns unsere ungarischen Freunde den Weg (path  -  Pfad, Weg) nach Ungarn im nächsten Jahr.

Die Zeit von Donnerstag bis Sonntag war sehr intensiv. Alles verlief perfekt. Ich habe noch nie Tanzpaare unter Flutlicht auf Platz 1 gesehen, die ausgelassen gegen Mitternacht zu Klängen von Akkordion, Banjo und Kontrabass getanzt haben.

Rein sportlich waren uns die Ungarn bei den Herren überlegen. Während der Freitag Schleifchenmodus in Bergheim hatte, ging es dann Samstag zur Sache.

Nach 8 Einzeln und 4 Doppeln konnten nur Ingo und Patrick einen Sieg im Doppel verbuchen. Steffen und John Meier, Freddie und Gerd Tralls, Gerd Engelmann, Siggi, Dirk und Olaf blieben relativ ohne Chance.

Die Damen gestalteten positiv mit Resi, Isabelle, Brigitte Seelig, Susanne Oppermann mit ihrer Tochter, Anna Nolte und Walli Meier.

Heinz-Werners Hoffnung, dass die Gäste uns als Freunde verlassen würden, bestätigte sich völlig. Der Donnerstagabend in Sandebeck brachte bereits viel hervor. Die Ungarischen Gäste konnten a capella mehr Lieder singen als wir. Alle waren begeistert von Hugo Seidenstickers Essen. Am Freitag bei den Bergheimern wurde des Abends nicht mehr gesungen, dafür um so mehr gelacht und getanzt. Die Bergheimer Küchen zauberten tolle Backschinken hervor.

Das Wetter beschied den Steinheimern den Höhepunkt. Ab 11 Uhr war Leben auf der Anlage - viel Leben. "Mit Kapelle" konterten die Bergheimer, Steinheimer und Sandebecker am späten Abend und sangen (teilweise zusammen mit deutschsprachigen Gästen) voller Inbrunst und Leidenschaft (jedenfalls hatte ich bei mir selbst den Eindruck) nicht nur alle Strophen des Weserliedes.

An dieser Stelle muss ich mich bei Marion Siekendiek bedanken, die wesentlich dafür verantwortlich war, wie liebevoll dekoriert und Speisen präsentiert wurden.

Sonntag besuchten wir noch den Bauernmarkt in Ottenhausen (Johns genialer Einfall) und fuhren dann die Gäste nach Paderborn zum Bahnhof. Mit Dirk verabredete ich mich zum aufräumen um 16 Uhr. Dies teilte ich Ingo per sms mit, worauf er mich anrief und sagte, dass schon alles erledigt sei.

Auch hier ein herzliches Dankeschön an Ingo, der ziemlich allein am Abend fast 100 Lieter Bier ausgeschenkt hat (von 8 Flaschen Wein und 4 Flaschen Spirituosen abgesehen, Wasser und Cola blieb ungezählt).

Ingo hat mir und Dirk den Sonntag Nachmittag gerettet und nahezu alles im Alleingang aufgeräumt, gespült, poliert und sortiert. Vielen Dank und großes Lob!

Der Abschied der Gäste verlief kurz und schmerzlos. John, Brigitte Seelig, Claudia Tralls, Susanne und Frank Oppermann, unsere ungarischen Freunde und ich warteten auf Gleis 3. Frank schaute noch mal genau nach und entnahm dem Fahrplan (schmutzig und übermalt), dass der Sonntagszug auf Gleis 1 abfährt.

Die verbliebenen 3 Minuten nutzen wir dann zum Gleiswechsel, flüchtigen Küssen und Umarmungen.

Sogar die Zeit zum Winken war knapp.

Als wir uns noch einen Kaffee gönnten sprach mich John auf die Situation an, dass der jetzige Steinheimer Vorstand im nächsten Jahr nicht mehr zur Wahl steht und dass die Messlatte nach unseren schönen gemeinsamen Aktivitäten (Winterwanderungen und Stadtmeisterschaften mit Bredenborn, Kollerbeck und Vörden sowie dem vergangenen Wochenende) für einen neuen Vorstand doch sehr hoch liegt.

Ich sagte John und den anderen, dass der neue Vorstand selbstverständlich dieses so nicht fortführen kann. Wir hätten zur Zeit (und schon seit einiger Zeit) das Problem, dass der TC Rot Weiß als Dienstleister gesehen wird. Diesen Komfort kann und darf ein neuer Vorstand nicht aufrechterhalten. Bei diesem Vorstand gab es ganz klar die Erwartungshaltung von den Clubmitgliedern, doch dieser Zahn ist bald gezogen.

Der neue Vorstand hat es auch einfacher. Es wird einen "Fahrplan" durch das Jahr geben, Grillabende müssen (mit wenigen Ausnahmen) von den Mannschaften, bzw. Spielrunden ausgerichtet werden und nicht wie bisher durch den Vorstand. Ein neuer Schatzmeister, eine neue Schatzmeisterin, wird vom Steuerbüro Siekendiek erheblich unterstützt.

Mit Dirk, Marion, Ingo, Steffi und mir gibt es plötzlich 5 verantwortliche Mitglieder mehr, die nicht im Vorstand sind.

Ich sagte ihnen, dass ich sehr zuversichtlich bin. Nicht nur die Freunde aus Ungarn lernten wir kennen und schätzen, sondern uns auch untereinander. Sandebecker, Bergheimer und Steinheimer.

Wie schön, dass die Ungarn sich bewegt haben!

Dank an alle die mitgemacht haben und dabei waren - es waren sehr viele! Dank an diejenigen die die Chance genutzt haben um neue Menschen kennenzulernen.

Olaf Strato, 2011